Wachkomapflege
Im ersten Stock des Schlossgebäudes stehen 13 Betreuungsplätze für Menschen im Wachkoma zur Verfügung. Neben Ein- und Zweibettzimmern wird auch ein Kurzzeitpflegebett angeboten.
Menschen im Wachkoma sind massiv in ihrer Wahrnehmung gestört. Medizinisch gesehen liegt dem apallischen Syndrom eine schwere Schädigung beider Großhirnhälften zugrunde. Die Funktion des Hirnstammes bleibt erhalten, der für Kreislauf, Atmung und Temperaturregulation verantwortlich ist.
Verschiedene Ursachen wie z.B. schwere Schädel-Hirn-Verletzungen infolge eines Unfalles oder ein Zustand nach Reanimation können dieses schwere neurologische Krankheitsbild auslösen. Der Patient bleibt in einem komaähnlichen Zustand mit zeitweise geöffneten Augen. Er ist aber nur beschränkt in der Lage, Reize und Informationen aus der Umwelt aufzunehmen und darauf adäquat zu reagieren.
Durch ihre besonderen Ausdrucksformen, die von Patient zu Patient ganz verschieden sein können, zeigen uns unsere Patienten, dass sie wach sind, jedoch können sie sich nicht aus ihrem ganz besonderen Zustand heraus bewegen. Schicksalsschläge können nicht verhindert werden, doch es ist erfreulich, dass zumindest Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Lebensqualität der Betroffenen und deren Angehörige geschaffen wurde. Bedenken Sie, jeden von uns kann es betreffen!
Durch das Krankheitsbild ist die Pflegeabhängigkeit extrem hoch. Unser mulitprofessionelles Team betreut die Patienten ganzheitlich und individuell nach anerkannten Konzepten. Das bedeutet für uns, dass
- der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Ressourcen im Mittelpunkt steht
- die Würde und Einzigartigkeit jedes Menschen gewahrt bleibt
- auf seine kulturellen, religiösen und sozialen Anliegen Rücksicht genommen wird
- durch das Einbeziehen der Biographie eine Lebenswelt für jeden Patienten geschaffen wird
- ein Höchstmaß an Alltagsnormalität für diese Menschen erreicht wird