Ergotherapie geht davon aus, dass Tätigsein heilende Wirkung hat. Die Aufgabe des Ergotherapieteams im LPBZ Christkindl ist es, für und mit den BewohnerInnen Tätigkeiten zu finden, die ihre Selbstständigkeit erhöhen und ihre Lebensfreude wieder stärken.
Ganz individuell werden verschiedene Therapieansätze gewählt. In Einzeltherapien kann gezielt die Selbstständigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens trainiert werden (z. B. duschen, alleine wieder anziehen). In manchen Fällen kann auch das richtige Hilfsmittel (biegsamer Löffel mit Griffverdickung) wieder zur Selbstständigkeit verhelfen. Immer wichtiger wird auch die Schulung im Umgang mit neuen Medien (Bahnticket lösen, Bedienung von Handy und PC, Geldabhebung am Bankomat).
Gruppentherapien stärken die soziale Kompetenz, sie ermöglichen andere BewohnerInnen mit ihren Stärken und Schwächen mögen und kennen zu lernen.
In der Gartentherapie stehen uns zwei Hochbeete zur Verfügung. Gemeinsam wird gepflanzt, gegossen, gejätet und geerntet. Stolz können die Bewohner dann beim Mittagessen den selbst angebauten Salat genießen. Gartenarbeit „erdet“ im wahrsten Sinn des Wortes. Die direkte Auswirkung meines Tuns, z. B. das Anbauen von Tulpenzwiebeln, kann über längere Zeit beobachtet werden und jedes Mal, wenn ich die Tulpe dann sehe, kann ich mich an ihr erfreuen.
In der Kochgruppe wird wöchentlich von vier BewohnerInnen ein Mittagessen zubereitet. Neben aller Geschicklichkeit, die Schälen, Schneiden und Anbraten erfordern, wird dabei vor allem auch die Handlungsplanung geschult, der Selbstwert gestärkt und es werden die Sinne angeregt.
Die Gedächtnistrainingsgruppe hilft dabei geistig fit zu bleiben. Die Themen werden im Jahreskreis oder nach aktuellen Ereignissen gewählt. Diskutieren, Schreiben, Rechnen, Merken, logisches Denken, aber auch gemeinsam Lachen stehen dabei im Vordergrund.
In Kreativgruppen werden verschiedene Techniken angeboten, die phasenweise wechseln (Tonarbeiten, Seidenmalen, Flechten). Eine besondere Herausforderung hierbei stellt es dar, die Gefühle Liebe, Freude, Angst über handwerkliches Arbeiten auszudrücken.
Speziell mit den WachkomapatientInnen wird auch viel auf körperlicher Ebene gearbeitet. Durch geführte Handlungen wird das Gehirn stimuliert und angeregt wieder funktionierende Nervenbahnen zu bilden. Das Durchbewegen der Gelenke und das Aufstehtraining soll helfen Fehlstellungen zu vermeiden oder zu minimieren. Schonende Transfers in den Rollstuhl ermöglichen so die Teilhabe bei den Aktivitäten im Haus.
Weitere Infos zu Ergotherapie, in Englisch Occupational Therapy (OT), unter Welttag der Ergotherapie | WFOT